Dienstag, 29. April 2008

ein unvergesslicher Abschluss

Ich habe am Montag einen unglaublichen Tag erlebt. Es war ein Tag voller Überraschungen.

Angefangen hat es am Morgen beim Acto Civico, wo ich von einem Schüler des Colegios verabschiedet wurde mit den Worten wie toll die Zeit war, Dank für die Hilfe und dass ich eine Lücke hinterlassen werde. Weiter kam einer der Kleinen von der 2. Primaria, habe zwar nicht alles verstanden, aber es war einfach super süss. Dann kam die Direktorin der Primaria und hat sich bedankt und mir ein Geschenk überreicht.

Anschliessend wollte ich mich eigentlich bedanken, aber mehr als "muchas gracias" habe ich nicht raus gebracht, dann überkamen mich nämlich meine Tränen. Ich konnte mein Abschiedsgeschenk dann noch überreichen, habe drei verschiedene Plakate mit Fotos aus dieser Zeit gemacht.

Ich habe mich dann auf den Weg gemacht noch einwenig die Klassen zu besuchen. Um 11.00 wollte ich mich dann definitiv von den Kindern der Primaria verabschieden gehen. Dort oben erwartete mich aber bereits die nächste ÜBERRASCHUNG! Die Kinder haben für mich getanzt, haben mit mir Spiele gespielt und dann hat jeder einzelne der 4. Primaria auch noch eine Karte für mich gebastelt. Einige auch mit Text, den sie dann vorgelesen haben...... Das könnt ihr euch fast nicht vorstellen wie rührend - wie sie mich vermissen werden, wie ich ihnen geholfen habe, wie sie sich wünschen, dass ich zurück komme usw. Einfach toll!

Am meisten bewegt hat mich jedoch fast Victor. Der Kleine war am Montag so still und wollte sich gar nicht beteiligen. Ich habe ihn dann zu mir auf die Knie genommen und ihn gefragt was denn eigentlich los sei? Er wollte zuerst nicht rausrücken, aber irgendeinmal hat er geschluchst und mir gesagt er sei traurig, dass ich gehe. Und dann hat er einfach nur noch geweint!

Nach den Familienbesuchen am Nami sind wir dann zurück ins Colegio. Und da haben doch alle Kollegen noch eine Partie für mich gestartet. Zuerst gab es von verschiedenen Seiten Dankesworte. Die des Subdirektors Jose-Luis waren super....es war ein ganz schöner Text, der er dann interpretiert hat und mir mit Tränen in den Augen gesagt hat wie toll die Zeit war, wie sie mich nie vergessen werden und die Türen immer offen sind für mich. --> Klingt für euch vielleicht komisch und mehr nach blabla, aber ich habe gespürt wie ernst es allen ist und es tat gut das zu spüren!

Es wurde dann getanzt, gegessen, getanzt usw. Um 20.15 war ich dann zu Hause (früh denken sich wohl die einen oder anderen von euch, aber schliesslich waren alle seit 05.30 auf den Beinen und waren geschafft). Es spielt keine Rolle wie lange, aber toll war es und mit ganz vielen Erinnerungen, schönen Worten bin ich dann müde ins Bett gefallen.

Es war also ein schöner, aber auch trauriger Abschluss.

Donnerstag, 24. April 2008

"Meine Kinder" haben mich vermisst

Danke euch allen für die vielen Einträge und Mails, die ich in den letzten Tagen erhalten habe. Dies wird mir vielleicht den Abschied hier etwas erleichtern, da ich ja weiss, dass ganz viele liebe Menschen mich in der CH auch vermissen.

Die Kinder waren gestern und heute super härzig. Sie haben mich sehr vermisst und wollten mich drücken und Bussi hier und da (Habe euch hierzu auch noch einige Bilder hochgeladen). Sie wissen nun natürlich auch, dass nicht mehr allzu viel Zeit bleibt - also eigentlich noch Morgen Freitag und dann der Montag, bei dem ich wohl auch verabschiedet werde.

Heute habe ich dann zum Abschluss auch noch 2 Stunden Englisch in der Primaria gegeben. Und Morgen werde ich wohl einfach allen Orten noch etwas reinschauen. zudem will ich heute Abend noch etwas backen für die Lehrer, damit es Morgen ein Kuchendessert gibt am Mittag.

Wie es nun noch weitergeht, wurde ich von euch gefragt? Also ich werde am Dienstag nach Quito reisen und am Mittwoch mein Mami vom Flughafen abholen. Anschliessend haben wir bis zum 19. Mai 2008 Zeit um zu reisen und dann am 20. Mai 2008 am Abend landen wir in Zürich.

Dies für den Moment. Liebi Grüessli us Riobamba
Miri

Montag, 21. April 2008

die letzte Woche ist angebrochen

Mehr als eine Woche habe ich euch nicht mehr geschrieben. Habt ihr mich vermisst?

Aus meinem verlängerten Wochenende in Quito ist mehr als eine ganze Woche geworden, leider. Warum leider? Ich musste zum Arzt, da ich mich erneut ganz elend gefühlt habe. Zum Glück haben sie herausgefunden im Labor, dass mit dem Blut etwas nicht stimmte und alles auf eine Infektion hin deutete. Ich habe darauf hin Antibiotika gekriegt und mich innerst kürzester Zeit einiges besser gefühlt und ich konnte auch wieder essen. Ausgeruht habe ich mich in dieser Zeit bei Padre Max und Esther - Merci viu viu Mau für öii Hilf! Es war schön Wetter und somit habe ich an der Sonne gelesen und mich aufgetankt.

Gestern bin ich dann wieder zurück nach Riobamba gereist. Ich fühle mich wesentlich besser und nehme hier also die letzte Woche in Angriff. Viel wird das wohl nicht mehr sein.....

Heute hatten wir einen Umzug durch Riobamba, da im Moment Riobamba Fiestas sind. Alle mussten in der Uniform einen Marsch von 1.5 Std. hinter sich bringen und vorher ca. 3 Stunden warten...so ist das halt! Morgen ist frei und somit werde ich meine Abschlussgeschenke für meine Kollegen, Schüler usw. vorbereiten.

Machts gut und keine Sorgen, ich bin schon wieder auf dem Damm!
Te abrazo Miri

Samstag, 12. April 2008

Streik der Taxis

Ja richtig gelesen. Das grösste Highlight diese Woche war wohl wirklich der Streik der Taxis am Dienstag.

Wir sind also gemütlich aus dem Haus und zum Bus gelaufen....da sind doch alle Kreuzungen von den Taxis versperrt. Es gab also keinen Bus nach Yaruquíes. Wir haben uns also zu Fuss auf den Weg gemacht...dann kam einer unserer Lehrer mit dem Auto und wir sind eingestiegen. Ein Stück weit, hat er einen Weg gefunden bis zum Barrio "Primavera", danach hiess es aber das Auto stehen lassen und wieder zu Fuss. Bis nach der Brücke nach Yaruquíes und dort gabe es dann eine Camioneta. --> Beindruckend war einfach diese Macht der Taxis und diese Völkerwanderung. Alle, die normalerweise in irgendeinem Bus sind, waren nun halt auf den Strassen.............könnt ihr euch dieses Bild vorstellen?

Ein weiteres Erlebnis war am Donnerstag Morgen eine Tanzaufführung in der Nähe des Colegios. Es waren Tänzer aus Peru und Chile sowie Ecuador. Es war wirklich sehr spannend. Einfach eine Stunde zu spät wurde angefangen, somit waren die Schüler und auch wir etwas ungeduldig...

Es war eine anstrengende Woche und mich hat es dann gestern Freitag wieder ins Bett gelegt. Ich kann es nicht so genau einordnen, aber ich glaube es war einfach eine riesige Erschöpfung. Ich spüre, dass es doch sehr sehr viele Dinge sind, die ich erlebt habe in den letzten 3,5 Monaten hier in Ecuador. Ich muss wohl einfach etwas sachte sachte...........

Heute bis am Dienstag bin ich nun in Quito. Ich will noch die Projekte hier ein wenig kennen lernen und mich bei Tina erholen. Das letzte Mal hatten wir es so gut.......

Also bis bald. Hab euch lieb.
Besito Miri

Sonntag, 6. April 2008

Miriam und das Spanisch

Leider kann ich euch von dieser Woche nicht viel berichten, da es mich ins Bett gelegt hat. Ja irgend so eine Bakterie, die sich in meinen Körper eingeschlichen hat und eigentlich nicht zu mir gehört. Somit habe ich das Bett gehütet und mich ausgeruht. Teils habe ich einfach 12 Stunden geschlafen....der Doktor meinte, das brauchen sie jetzt.

Vielleicht habe ich teils unterschätzt wie viele Eindrücke ich doch in den 3 Monaten hier schon aufgenommen habe und mein Körper resp. der Kopf doch einiges verarbeiten muss. Ich war mir doch Stress gewohnt und hier hatte ich es doch ganz ruhig – meinte ich. Aber es ist eben eine andere Art Energie, die ich bei der täglichen Arbeit und bei der Freizeit brauche! Zudem kommt ja noch die Sprache dazu....

Wenn wir schon grad bei der Sprache sind....ich werde von euch ja immer etwa wieder gefragt, wie geht denn das, kannst du schon gut Spanisch usw. Möchte euch nur kurz zwei, drei Beispiele schildern, damit ihr sieht wie ich doch auch Fehler mache, aber niemand mir diese verübelt....

Habe einmal zu einem Schüler gesagt: „Porfavor Victor termina este ojo“ (Bitte Victor beende dieses Auge) – Was das soll? Das hat sich wohl der Victor auch gefragt, bis er mir geantwortet hat: „Miriam este es una oja“. Also ich wollte ihm ja sagen das Blatt und das heisst eben oja. --> Ihr seht also, ein Buchstabe anders und der Sinn des Satzes ist ein völlig anderer resp. es ergibt keinen Sinn mehr.

Des weiteren habe ich einmal gesagt in einem Gespräch „El perro come tres libros” (Der Hund isst 3 Bücher). Das war nicht meine Absicht, wie ihr euch ja vorstellen könnt. Ich wollte eigentlich sagen „El perro come tres libras“, was so viel heisst wie der Hund isst 3 Mal ½ Kilo.
--> Auch hier ist es wieder nur ein Buchstabe.

Ihr seht so geht es mir also manchmal mit dieser Sprache. Es kommt mir dann einfach alles Spanisch vor! Aber ich spreche es immer noch sehr gerne und mittlerweile wohl auch ganz flüssig, das was ich kann. Klar fehlt mir noch das Vokabulario, aber jeden Tag lerne ich dazu.

Also ich wünsche euch einen guten Wochenstart und dann bis bald
Besito Miri