Montag, 31. März 2008

Wieder in Riobamba angelangt / Fotos

Nach 6 Stunden ruhiger Busfahrt bin ich gut wieder in Friobamba angekommen (Warum Friobamba? In Tena nennen sie Riobamba eben Friobamba, weil es doch sehr kalt ist gegenüber Tena). Ich habe mir die Zeit mit Schwiizer Mundart Musik vertrieben.

Ich hoffe ihr seit gut in die neue Woche gestartet und hoffe, dass ihr am morgigen Tag nicht zuviel verarscht werdet mit den April Scherzen!

Habe euch nun auch alle Fotos hochgeladen. Übrigens seit ihr seit der Zeitumstellung nun 7 Stunden vor uns...wir haben hier keine Zeitumstellung.

Besito Miri

Sonntag, 30. März 2008

12 Wochen in Ecuador

Ganz kurz zu meinen 12 Wochen in Ecuador:

In meinem "Tief" in Quito in der 3. Woche hatte ich echt das Gefühl, dass die 4 Monate genau so lang werden wie ich mir das in der Schweiz vor meiner Abreise auch vorgestellt habe. In der Zwischenzeit sieht das doch alles ganz anders aus. Ich habe mich super eingelebt und fühle mich wohl. Klar als Ausländerin falle ich immer noch auf, aber es ist nicht ganz so schlimm!

Vom Essen her, habe auch ich "Gschnäderfräsige" immer etwas zu Essen gefunden und meine anfänglich zu verlieren gedachte Kilos immer noch bei mir - LEIDER! (Nee schon gut...war ja nicht mein primäres Ziel)!

Viel anderes konntet ihr ja meinen Berichten vernehmen und auch meinem verschickten 2. Situationsbericht.

Freue mich auf die kommende Zeit.....:-)

PS: Die letzten Fotos von Banos und Tena werde ich euch von Riobamba aus liefern!

Tena

Den Freitag habe ich im Ausruhen, etwas lesen in der Hängematte, kleineren Spazier-Erkundungs-Touren usw. verbracht. Also wirklich so wie richtig Ferien. Tena ist eine richtige Oase für das.

Tena hat ca. 30'000 Einwohner und war eine der ersten amazonischen Siedlungsgebiete der spanischen Kolonialherren. Tena liegt nur auf 500 m ü.M. und hat eine sehr Hohe Luftfeuchtigkeit. Tena liegt an den Flüssen Tena und Pano, welche sehr sauber sind. --> dies nur ein paar kleine Infos, damit ihr wisst wo ich mich befinde. Der Höhenmeter unterschied ist also riesig! Wirklich viel hat Tena nicht zu bieten.

Am Samstag früh habe ich mich dann aber auf eine geführe Tour in die Selva gemacht. Wir sind bereits um 06.00 in einer Camioneta los und haben eine Stunde unsere Lodge erreicht. Danach konnten wir uns bis zum Frühstück in die Hängematten legen und einfach den etwas aussergewöhnlicnen Geräuschen hingeben.

Danach ging es mit einer Wanderung los. Bei dieser Feuchte hat es mich erneut ganz schön gebraucht. Bin also wieder einmal an meine Grenzen gegangen. Meine Kondition ist einfach nicht die Beste, aber für diese Ausblicke, die mir dann geboten werden und das anschliessende Gefühl, muss das einfach ab und zu sein!

Vor dem Mittagessen konnten wir dann noch ein Bad nehmen im Fluss. War herrlich erfrischend! Nach dem Essen gings dann los mit dem Kanu über den Fluss zum Besuch eines Indigena-Dorfes. Zwischendurch haben uns die Führer immer wieder mit Kriegsbemalung versehen und uns Pflanzen erklärt. Also irgendwie ist jede Pflanze zum Heilen von irgendwas....entspricht wohl nicht grad unserer Kultur, aber was solls! Ich habe auch eine Pflanze probiert...die soll anscheinend gegen Müdigkeit helfen! Glaub bei mir wirkt aber auch das nicht!

Weiter Fluss abwärts sind wir dann noch mit dem Kanu und zurück nach Tena mit dem Bus. Wir waren also mehr als 12 Stunden unterwegs gestern. Aber es war wirklich ein tolles Erlebnis.

Gestern Abend war ich dann mit Lisbeth hier in Tena in der Disco. Da ich aber vom Tag so kaputt war, war ich wohl eher eine Spass-Bremse! Etwas sehr positives in der CH in der Disco ist sicherlich, dass eine Frau auch alleine tanzen kann. Hier in Ecuador ist das nicht möglich; das heisst nicht dass man "eng" zusammen tanzt, aber immer Paarweise auf Abstand. Das finde ich mega störend echt, da freue ich mich eher auf die CH-Discos....aber tanzen tun dafür hier in Ecuador alle!

Heute habe ich so richtig ausgeschlafen und gemütlich mit Lisbeth gefrühstückt und dann einfach gequatscht. Am Mittag sind wir zusammen essen gegangen und jetzt arbeitet Lisbeth im Kafi und ich bringe meine Elektro-Post auf Vordermann und chatte mit Freunden in Quito.

Ihr seht mir geht es richtig gut. Morgen geht es dann zurück nach Riobamba und am Dienstag wieder zur Arbeit...

Meine Lieben. Bis bald und lest fleissig weiter....
Besito und Wärme in die Schweiz
Miri

Donnerstag, 27. März 2008

Baños

Am Montag Mittag hat sich also die ganze BMI-Familie in Baños getroffen. Von Riobamba waren wir etwa 2 Stunden unterwegs. Baños ist bekannt für die heissen Thermalquellen.

Nach einem kurzen Imbiss haben wir uns dann also auch gleich zu den Quellen "El Salado" gemacht und uns ein heisses Bad, dann wieder kalt und heiss gegönnt. Es stand am Montag noch kein Arbeitsteil an..

Am Dienstag Morgen sind dann einige um 05.00 zu den Quellen. Ich konnte mich nicht aufraffen. Nach einem meditativen Einstieg, gab es dann ein super zMorgen und dann wurde gearbeitet. Wir haben unsere Befindlichkeiten und Erfahrungen in unseren Projekten ausgetauscht. Dies war für uns HOPLAA's sehr spannend. Auch Menschen, die bereits seit 20 Jahren hier in Lateinamerika im Einsatz sind, haben mit dem einen oder andern noch ihre Mühe. Dann gabe es ein super Mittagessen und ein Teil der Gruppe hat sich auf eine 4 stündige Wanderung aufgemacht. Ich war bei der Wanderung dabei. Hat mich teils einiges an Puste gekostet, da doch die erste Stunde einfach Mal aufwärts ging....aber es war herrliche Aussicht und es tat gut etwas Bewegung.

Der Mittwoch Morgen war erneut mit Arbeit gefüllt, wobei wir HOPLAA's nur beim ersten Teil bis 10.30 dabei waren und dann in die Stadt gingen um Tickets für heute nach Tena zu kaufen.
Am Nami haben wir uns auf die Socken in Richtung Wasserfall Route gemacht. Das heisst wir sassen hinten auf einem Camioneta. Da die Sonne schien, war dies natürlich super. Haben beim einen Wasserfall halt gemacht und sind nach unten. Habe also geschwitzt wie ein Bär! Danach haben wir es nun gemütlich gemacht, die einen im Bad und ich mit ein paar Anderen bei einem Eis im Städtli.

Heute Donnerstag sind wir dann zeitig zum zmorgen und haben uns alle in verschiedene Richtungen auf den Weg gemacht. Ich bin mit Andrea und Danielle in Richtung Tena aufgebrochen. Wir waren etwa 4 Stunden im Bus und sind gut in Tena angekommen. Die Mädels sind dann weiter in Richtung Urwald Lodge.

ich bleibe bis Montag hier in Tena bei einer Freundin von Judith. Lisbeth ist auch Schweizerin und führt seit 2 Jahren hier ein Kafi. Hier in Tena ist es super heiss und düppig! ich mache mich jetzt noch kurz auf den Weg um wohl etwa einen Rock oder ein zweites paar kurze Hosen zu kaufen.

Meld mich wieder...Besito Miri

Oster-Fotos

Habe euch nun auch noch die Fotos von Ostern hochgeladen. Viel Spass beim Anschauen.

Liebe Grüessli in die kalte Schweiz

Montag, 24. März 2008

Ostern

So wie habt ihr euer Osterwochenende verbracht?

Wir hatten ja bereits am Donnerstag frei. Ich habe mich wie angekündigt dem Fussball gewidmet. Meine Dr. Bach Notfalltropfen (Merci Fanky, nicht nur ich sondern auch die Mädels waren dir dankbar) haben leider keine Wunder bewirkt und die Mädels haben leider verloren. Die Tercera Categoria konnte am Nami also leider keine Medaille in Empfang nehmen. Über den 3. Platz in der Segunda Categoria haben wir uns aber dann umso mehr gefreut.

Am Freitag Morgen bin ich den Kirchen von Riobamba nach, da ich sehen wollte wie die Kirchen hier geschmückt sind. Anschliessend habe ich dann wieder einmal meine Haare schneiden lassen.

Am Nachmittag haben sich Judith, Miguel und ich dann auf den Weg gemacht nach Chambo. Dies liegt etwa 30 Minuten mit dem Bus von Riobamba weg. Ist ein kleines Dorf und eigentlich gibt es nicht wirklich viel zu sehen. Die Landschaft ist aber wirklich ganz schön und somit konnten wir uns auf einen stündigen Spaziergang machen und zwar ohne unsere Lunge zu schädigen....

Am Samstag Morgen haben sich Judith und ich auf den Weg nach Guaranda gemacht. Dies liegt 2 Stunden von Riobamba weg. Von Guraranda aus, wollten wir in Richtung Salinas. In Salinas wird Schweizer Käse produziert und Schokolade, also wollte ich das doch unbedingt sehen. Von Guraranda fährt man nochmals ca. 1 Stunde nach Salinas. Wir waren zeitlich aber sehr gut dran und wussten, dass wir so 1,5 Stunden haben um uns in Salinas umzusehen.

Plötzlich hielt der Bus an und ich sah, dass wir vor uns einige Autos haben. Ich dachte, dass es wohl einen Unfall gegeben hat. Der Driver sagte dann, bitte alle aussteigen und wir was? Ja wir mussten aussteigen, der Assistent hat uns ein Teil vom Geld zurück gegeben und gesagt „mas arriba“ (weiter oben) könnten wir ein Camioneta nehmen. Wir haben uns schon etwas gewundert, aber sind mal einfach los gelaufen zum zu sehen was genau los ist. Da war die ganze Strasse überflutet, riesige Erdmassen sind am Tag davor runtergekommen und somit war gesperrt für die Fahrzeuge. Klar wir hätten los laufen können und irgendwie wären wir in Salinas angekommen, aber wie kommen wir dann zurück? Keiner weiss das hier so genau. Wir sind hier in Ecuador. Klar in der Schweiz hätten sie uns wohl bereits in Guaranda gesagt, dass ist dann gesperrt usw. Hier in Ecuador eben nicht!

Somit haben sich Judith und ich zu Fuss auf den Weg zurück in Richtung Guaranda gemacht. Bus gab es voraussichtlich nämlich erst 2 Stunden später wieder einen. Wir haben dann einen gemütlichen Spaziergang gemacht ca. 2 Stunden und dann wirklich einen Bus genommen. Klar anfangs kam es uns schon ein bisschen komisch vor in der Abgeschiedenheit einfach so ein wenig zu spazieren, was ist wenn..... Aber es ist ja alles gut gegangen. Nachdem wir uns dann in Guaranda noch etwas umgesehen hatten, haben wir um 15.00 Uhr wieder auf die Heimfahrt gemacht.

Am Ostersonntag Morgen habe ich mich um 08.30 auf den Weg in die Kirche gemacht. Ich war mit Laura (erinnert ihr euch, die Lehrerin der Primaria) verabredet. Sie hat mich zu einer Taufe eingeladen mit anschliessendem Fest. Bei der Messe habe ich nicht wirklich viel verstanden, das war mir etwas zu spanisch :-). Die Taufe selbst war dann etwas sehr kurzes. Die Kinder, drei an der Zahl, waren auch nicht klein wie bei uns, sondern 3 Geschwister die alle miteinander getauft wurden. Somit waren auch mehrere Taufpaten. Das anschliessende Fest war in der Nähe des Colegios. Etwas weiter oben in einer kleinen Communidad.

Es war ein riesen Fest und es wurde getanzt und gefre.... wirklich essen kann man das hier meist nicht nennen. Also zuerst gab es Apero mit Popcorn, Käse usw. Dann gab es eine Suppe, also keine Ahnung aber sicher pro Person einen halben Liter. Ich hatte schon bei der Hälfte der Suppe zu kämpfen, dann kam ein Teller voll...........sicher 15 mittlere Kartoffeln, eine riesige Menge voll von Reis und dann Meerschweinchen, Hühnchen usw. Ich habe quasi nichts gegessen in den Augen der Ecuadorianer.

Ein Gebrauch hier in Ecuador ist es jedoch, das Essen dann nach Hause zu nehmen. Ich habe meinen Plato jedoch an Laura verschenkt. Ich glaub wenn man das nicht sieht und miterlebt, kann man sich das fast nicht vorstellen.

War sicherlich bis um 17 Uhr an diesem Fest, leider wird hier dann auch sehr viel getrunken und somit waren fast alle borracho. Das also meine neusten Erlebnisse über Ostern. Ach ja noch zu den Osterbräuchen.

Was gibt es hier für Osterbräuche?
Also der Karfreitag wird hier etwas mehr gefeiert als bei uns. Das typische Essen ist die Fanesca. Dies ist eine Suppe, fragt mich nicht genau was alles drin ist, aber sie schmeckt gut. Dazu wird Empanada de Queso gegessen, sowie Ei und gebratene Banane. Dies habe ich aber nicht am Karfreitag gegessen, sondern bereits am Mittwoch im Colegio.


Heute geht es nun also los nach Baños. Somit werde ich euch sicherlich bald wieder viel zu berichten haben, von unserem Landestreffend und dann meiner anschliessenden Reise nach Tena in Richtung Regenwald.

Wünsche euch Morgen einen ganz guten Wochenstart!

Besito Miri

PS: Hatte also auch ein paar Oster-Eili. Judith hat von der Schweiz gekriegt und ich konnte mein Osternest im Patio suchen!

Mittwoch, 19. März 2008

Schon bald sinds 11 Wochen

Ein Hola in die Schweiz!

Ich könnt euch glaub ich wieder soviel erzählen. Es ist nur eine Woche vergangen und trotzdem scheint so vieles passiert! Aber ich erzähle euch wohl besser nur das Spannendste, sonst müsst ihr ja wieder 2-3 A4 Seiten lesen und für das habt ihr sicher keine Zeit!

Am Samstag Morgen bin ich mit einer Lehrerin aus der Primaria auf die Pirsch. Wir haben eine kleine Lagune in der Nähe von Riobamba besucht und anschliessend sind wir in Riobamba zum Lädele. Ich habe mir einen Poncho gekauft, natürlich in meinen Farben rot und orange.

Am Samstag Abend hat sich dann spontan ein anderer Companero aus dem Colegio – Daniel – gemeldet und ich bin mit ihm in eine Disco. Das war wohl das erste Mal seit langem, dass ich überhaupt in einer Disco war und das erste Mal hier in Ecuador. Es war interessant, lustig und vieles war doch etwas anders. Aber das schöne hier, alle Leute singen und tanzen. Ich konnte also ohne aufzufallen auch lauthals mitsingen – wenn ich die Lieder kannte. Da wir bis um 03.00 unterwegs waren, ist am Sonntag nicht mehr viel geblieben. Ich habe bei schönem Sonnenschein gewaschen und sonst bin ich noch etwas im Bett geblieben, damit ich mich erholen konnte um am Montag für die Schule wieder fit zu sein.

Am Montag Morgen konnte ich mit Martha zu einer Probelektion ins Colegio ihres Sohnes. Es war super spannend wie es in dieser Primaria so vor sich geht. Also in dieser Klasse waren 40 Kinder, aber keines war laut – wie bei uns in der Primaria. Es war also stiller als bei uns mit 10 Kindern. Wobei man einfach anmerken muss, dass unsere Kinder auch aus ganz anderen Verhältnissen kommen. Das war erneut eine super Erfahrung.

Am Montag Abend hatten wir dann die Reunion resp. Notenkonferenz in der Primaria. Ich war natürlich dabei, da ich nun sehr viel Eindrücke hatte und auch sehen wollte wie die Proben in der Primaria rauskamen. Meine Beobachtungen haben auch mit den Noten überein gestummen.

Gestern Dienstag war ich dann mit den Mädchen beim Fussball-Indoor-Match. Sie haben sich riesig gefreut, dass ich mit bin. Ich habe ihnen von meinen Bachblüten Tropfen gegeben, da alle so nervös waren. Es tut gut zu spüren, dass sie mich gerne dabei haben. Ich bin total integriert und spüre ihre Freude über mein Interesse und auch sie sind interessiert. Deshalb habe ich dann auch beschlossen heute Mittwoch dabei zu sein. Heute haben sie zwar leider verloren, aber es ist noch ein Spiel Morgen.

Gründonnerstag ist hier im Colegio ein Frei-Tag und deshalb stehen also 4 volle Tage frei auf dem Programm – Warum nur 4? Weil am Montag eben nicht frei ist. Ich werde sicherlich das eine oder andere unternehmen, aber Morgen widme ich mich dem Fussball.

Vom Montag, 24.3.08 – Donnerstag, 27.3.08 ist dann die ganze BMI-Familie in Banos. Wir werden in Banos unser Landestreffen haben und uns über die Projekte unterhalten usw. Das Gesellige wird sicherlich nicht zu kurz kommen und auch nicht das Baden. Banos hat heisse Quellen, die man unbedingt ausprobiert haben muss.

Am Donnerstag, 27.3.08 werde ich mich dann von Banos auf den Weg machen in Richtung Tena. Tena liegt im Oriente, also in Richtung Regenwald. Ich werde mich dort 4 Tage rumsehen, das heisst ev. auch noch eine Tour in den Wald oder so. Genaues Programm weiss ich noch nicht, aber das werdet ihr dann Anfang April sicherlich lesen können.

Ja genau, schon bald ist Anfang April und mein letzter Monat in Riobamba in meinem Projekt beginnt. Muss euch sagen, dass ich gerne noch mehr Zeit hier verbringen würde, es gefällt mir wirklich gut – bin ganz ehrlich zu euch, weiss aber dass euch das teils nicht gefallen würde. Denke auch manchmal daran, ob ich nicht wieder zurück kehren werde nach Ecuador. Mal schauen was das Leben bringt...

Klar freue ich mich auch euch dann Ende Mai wieder zu sehen. Was mache ich zwischen Ende April und Ende Mai? Ich werde mit meinem Mami ein ganz ganz kleiner Teil von Ecuador bereisen, mal schauen für wie viel es uns reicht.

In der Zwischenzeit wünsche ich euch eine schöne Oster, ruht euch aus und geniesst den Schoggi. Den werde ich hier wohl übers Wochenende irgendwie vermissen :-)

Feste Umarmung. Saludos in die Schweiz
Miri

Mittwoch, 12. März 2008

Wochenend-Ausflug nach Quito

Nach nur 3.5 Stunden – also hier ist das ja schon schnell..in der Schweiz wäre mir das ja teils zu lange für nur ein Wochenende – bin ich gut in Quito angekommen. Nach einem kurzen Besuch im Büro von Tina, sind wir dann nach Hause und haben Teigwaren gekocht. Anschliessend haben wir uns unterhalten und haben festgestellt wie ähnlich unser bisheriger Weg doch war. Wir haben gequatscht und gequatscht und....also ich sag euch bis 00.30 oder vielleicht noch länger.

Am Samstag war leider nicht super Wetter, aber nach einem guten Frühstück haben wir dann einfach einwenig die Artesanal-Märkte unsicher gemacht und eingekauft. Anschliessen haben wir uns in ein Kafi gesetzt und haben wieder etwas gequatscht. Am Abend hat Tina gekocht und dann habe ich seit langem wieder einmal etwas im TV gesehen.

Sonntag war ein schöner Tag und ich habe mich mit Andrea (HOPLAA in Quito) und Danielle (war im Juni 2007 bei den HOPLAA-Vorstellungsrunde dabei und ist nun auch in Quito, aber nicht mit der BMI) auf den Weg in Richtung „Mitad del Mundo“ gemacht. Ja da sind wir genau auf dem Aequator gestanden und haben im Solar Museum einige Experimente gemacht. Ihr könnt euch teils nicht vorstellen wie das war. Super interessant. Je nach dem auf welcher Seite du stehst, läuft das Wasser anders ab im Wassertrog. Zudem sind wir auf dem Aequator ca. um 2 Kilo leichter (siehe Bild). Nachdem wir auch die Sonne genossen haben, gut gegessen und alles inspiziert, sind wir dann im Dörfli spazieren und haben dann uns auf die stündige Busfahrt nach Quito gemacht.

Am Sonntag Abend sind wir dann im „Crepes and Wafles“ Essen gegangen. Ui hat das gut geschmeckt, aber diese Kalorien.....das Schoggi Fondue war aber fein!!!

Montag war ich dann erneut bei Tina im Büro, damit ich meinen Rucksack abladen konnte. Habe mich auch noch über diverse Hefte und Bücher in ihrem Büro informiert..sie arbeitet bei einer Agentur, die Galapagos und Amazonas Trips verkauft. War also super spannend. Anschliessen habe ich mich wieder einmal mit Esther (BMI) getroffen zum Reden und sind dann zu dritt zum „Colibri“ Mittagessen gegangen. Wieder nicht einheimisch, da der Besitzer ein Deutscher ist. Gegessen haben wir Spätzli. Erneut super rico. Danach hiess es auch schon sich zu verabschieden, damit ich dann so um 14.30 einen Bus in Richtung Riobamba nehmen konnte. Der Bus war einiges langsamer als bei der Hinfahrt. – habe leider nicht die gleiche Kompanie genommen – aber das nächste Mal bin ich schlauer! Um 19.15 war ich dann zu Hause. Alles hat also gut geklappt.

Dienstag ging dann die Schule wieder los für mich. Habe zuerst in der Primaria der Cecilia bei der Math-Probe geholfen und anschliessend bin ich mit dem Colegio an einen Fussball-Match der Girls. Diese Woche haben alle Klassen verschiedene Tests in diferenten Sportarten. So wie wir teils auch an den Kantonal-Meisterschaften teilgenommen haben. Das hat mir grossen Spass gemacht und ich werde sicherlich weiterhin hie und da dabei sein.

Heute Mittwoch war dann der ganze Tag mit Notenkonferenz gefüllt. Ja genau eine ähnliche, die ich schon Mal miterlebt habe, aber einfach noch länger...da nun die „Trimestrale“ Konferenz war. Gab wieder so einige schlechte Schüler, aber es ist weniger schlimm als im Februar.

Anschliessend wurden die Geburtstage von den Lehrern gefeiert, welche Januar, Februar und März feiern durften. Auch ich habe ein kleines Geschenk erhalten und wir haben Kuchen gegessen und getanzt. Hat echt Spass gemacht. Die Ecuadorianer wissen eben wie man feiert :-)

Bis bald wieder. Melde mich ja sicher – wie ihr wisst!
Abrazo. Besito. Saludos Miriam

PS: Habe euch natürlich auch wieder die neusten Fotos hochgeladen (4 verschiedene Albums)

Donnerstag, 6. März 2008

mir gehts gut...

Hallo meine Lieben

Am Sonntag habe ich mit einem der Lehrer und seiner Frau, sowie seinen 2 Töchtern ein Ausflug nach Guano gemacht. Wir sind zuerst in ein kleines Museum mit einer Mumie gefahren und dann anschliessend in den zoologischen Garten. Nach einem Zvieri haben wir dann die Schuhgeschäfte in Guano abgeklappert, da die Mädels Schuhe brauchten - ja Frauen eben. Es hat mir sehr gut gefallen. Es war wieder Mal etwas anders.

Die Woche habe ich dann ruhig gestartet. Am Dienstag hatten wir eine Baby Party. Die Direktorin bekommt Ende April/Anfang Mai ein Junge - der 5. in dieser Patchwork-Familie - und deshalb wurde das gefeiert. Mit irgendwelchen Spielen und auch mit Snacks. Es war ganz lustig und gemütlich mit allen Lehrern so etwas zu erleben.

Danach habe die Lektionen von Mittwoch - Freitag vorbereitet. Gestern Mittwoch hatte ich dann 1 Lektion Mathematik bei der 3. Primaria. Und heute Donnerstag habe ich total 4 Lektionen gegeben. Es hat mir grossen Spass gemacht. Klar war es auch etwas anstrengend, aber ich glaube es ist mir soweit gut gelungen. Morgen geht es dann noch weiter mit 3 lektionen.

Morgen Nachmittag werde ich mich für 4 Stunden in den Bus in Richtung Quito machen. Also das heisst, dass ich wieder die Hauptstadt besuchen werde. Schlafen werde ich bei Tina können. Sie hat mir ja auch in der ersten Woche mit dem Visum geholfen. Das wird wieder eine Abwechslung und ich werde euch sicherlich einiges erzählen können, wenn ich am Montag wieder nach Riobamba komme.

Also machts gut und bis bald.
Abrazo Miriam

Samstag, 1. März 2008

2 Monate in Ecuador (?)

Ich kann es teils fast nicht glauben....Studiumsabschluss liegt bereits 4 Monate hinter mir, die gibb habe ich auch bereits vor 3,5 Monaten verlassen und geniesse seit 2 Monaten Aufenthaltsrecht in Ecuador....Könnt ihr das glauben?

Nachdem ich also den Dienstag zu Hause verbracht habe, bin ich am Mittwoch mit grosser Freude wieder in Colegio. Klar immer dabei waren meine Nastüechli, aber es ging mir wesentlich besser. Wir hatten einen speziellen Morgen, da „Juramento a la Bandera“ war. Also erstens wurden die Besten von den Abschlussjahrgängen geehrt und 2. mussten Sie auf das Vaterland schwören. Das war schon etwas komisch für mich....habe auch nicht alles verstanden, aber es war ein schöner Morgen zum draussen sein und dann hat auch dir Primaria noch etwas gesungen. Am Nami war ich dann zu Hause wieder etwas ausruhen.

Am Donnerstag Morgen war dann Convivencia mit der Primaria. Alle Kinder mit je einem Elternteil oder beiden Eltern, teils auch mit Grosi oder Tanti. Das war also toll. Ein Kind hatte ganz am Anfang noch kein Mami, also war ich das Mami von Katheryn. Wir haben spiele gespielt. Anschliessend haben die Erwachsenen Basketball gespielt und dann auch Fussball. Ich habe mich ausser beim Fussball beteiligt. 1. Hatte ich Spass mich etwas zu bewegen und 2. einfach zu sehen wie alle etwas zusammen unternehmen. Weiter haben einige Mütter in dieser Zeit gekocht. Es gab dann um 12.30 gekochter Mais, Kartoffeln und Fleisch. Wir haben alle zusammen gegessen und anschliessend sind Judith & ich zurück in die Schule.

Am Donnerstag Nami habe ich dann einen speziellen Stundenplan für mich entwickelt, in welchen Stunden ich helfen könnte oder auch einfach nur beobachten. Da ist meine Woche richtig ausgefüllt, also alles wird dann wohl nicht möglich sein.

Freitag Morgens habe ich erneut eine Mathematik Stunde bei der 4. Primaria Klasse gegeben. Und anschliessend bin ich wieder in die anderen Klassen gehockt und habe beobachtet, notiert und „Missstände“ aufgeschrieben. Am Nami waren wir auf Familienbesuche. Der 2. Familienbesuch kam jedoch leider nicht zu Stande, weil die Mutter einfach nicht zu Hause war. Das ist halt Ecuador. Auch wenn das abgemacht ist, klappt einfach nicht alles. Diese Familienverhältnisse scheinen auch sehr schwierig zu sein. Die jüngere Schwester unseres Schülers, geht nicht in die Schule. Das Haus ist dreckig resp. viel Müll ist. Das Haus scheint auch nicht fertig gebaut usw.

Am Abend ging mir dann doch so einiges durch den Kopf. Wir haben es in der Schweiz doch schön. Immer wenn wir duschen wollen, dann duschen wir und es kommt Wasser, meist auch heiss. Wir haben Dächer die den Regen nicht ins Haus lassen; haben Heizungen, dass wir nicht frieren. Das alles ist hier in Ecuador nicht selbstverständlich, im Gegenteil einfach nicht vorhanden.

Weiter habe ich mir auch über Darío den Kopf zerbrochen. Er ist Lehrer in der 3. Primaria, gerade Mal 2 Jahre älter als ich und hat am Mittwoch die Kündigung auf Ende März erhalten. Tja es ging in der Schule nicht mehr mit ihm; meist hat er sich nicht an Planungen gehalten und hat anscheinend auch die Direktorin bei der Planung seiner Lektionen getäuscht. Ich kann den Entscheid irgendwie nachvollziehen. Er kann es menschlich jedoch sehr gut mit den Kindern und auch mit den Eltern. Gestern habe ich mich dann lange mit ihm unterhalten. Klar hat er mir nicht erzählt, dass ihm gekündigt wurde. Als er mir jedoch gesagt hat, dass er nicht geschlafen hat, tat er mir doch sehr leid.

Ich will ja nicht alles ganz nah an mich lassen und belasten tut mich das auch nicht direkt. Konnte letzte Nacht gut schlafen. Ich merke aber auf Grund all dieser Eindrücke, dass der Schlaf sehr wichtig ist und deshalb bin ich auch früh ins Bett und habe fast 11 Stunden geschlafen. Ihr seht also, ich bin immer noch das alte Miri.....

Habe heute früh gewaschen, dann haben wir geputzt und war auf dem Markt und im Laden einkaufen. Judith und ich wollen Morgen zum zMittag Lasagne machen für uns. Und heute Abend gehen wir wohl Mal auswärts Essen.

Ich kann fast nicht mehr aufhören mit schreiben, könnte euch wohl noch so viel erzählen.....
Nur noch zwei Dinge. 1. Nächste Woche sind etwas Spezialsitzungen, an denen die Lehrer der Primaria teilnehmen. Somit habe ich die Möglichkeit Lektionen in der Primaria zu geben. Ich werde also Mittwoch - Freitag jeweils die Mathematik Lektionen geben und zusätzlich am Donnerstag die Englisch Lektionen bei allen 3 Primaria Klassen. Ich freue mich darauf, weiss aber auch dass das etwas strenger wird.....

Ein kleiner Text der Padre Max geschrieben hat und bei dem ich finde, dass er doch für meine Arbeit irgendwie auch passt:

„Mi grano de arena“, mein Sandkorn,
sagt der andine Mensch,
und meint seinen Beitrag,
wenn die Gemeinschaft zur Solidarität ruft.
Du gibst das, was dir möglich ist,
was dir angemessen ist –
das wenige, das zusammen viel wird.

So jetzt habe ich wohl euch und eure Zeit genug strapaziert. Bis bald.
Abrazo Miri

PS: übrigens habt ihr mich zahlreich gefragt, ob ich nicht Heimweh habe, im Moment eigentlich nicht. Ich kann mich nicht satt sehen an den Eindrücken und ihr glaubt nicht wie gerne ich euch allen dieses Leben hier zeigen würde.